Mittwoch, 12. November 2014

Modul- und Segmenthöhe oder die Höhe der Schiene über Fußboden

Es gibt immer wieder Diskussionen über die Modul- oder Segmenthöhe. Auch bei stationäre Anlage geht es öfters um die Höhe der Anlage. 

Hierzu gibt es auch die NEM 961 D, welche zwei unterschiedliche beschreibt. Dies sind 100 cm und 130 cm vom Boden bis zur Schienenoberkannte = SOK.
Bei der damaligen ARGE Spur 0 gab es ein Heft mit Modulangaben für 130 cm bis SOK, genauso wie bei der FREMO Modulnorm wird diese mit 130 cm angegeben. 

Es ist auch ein Unterschied welche Art der Aufstellung und für welchen Zweck die Höhe der Gleise und Anlage vorliegt. Wenn es eine stationäre Anlage ist, stellt sich hier nur einmal die Frage, was wäre die persönlich passende Höhe. Lieber im Stehen betrachten und die Zugfahrt im Laufen begleiten oder bei einer Rangieranlage doch besser im Sitzen auf Augenhöhe. 

Auch gibt es Anlagen, Segmente und Module, welche sowohl zuhause, als auch auf Ausstellungen stehen sollen oder wollen. Hier wäre zu Überlegen, ob höhenverstellbare Beine eine Lösung wären. Die Überlegung zur "richtigen" Höhe der Gleise und Anlage sollte jedoch den Bau nicht ausbremsen, denn wichtiger ist es, das die Bauteile fertig gebaut werden !

Im Forum vom SNM gibt es hierzu auch genug Texte zu finden und wer, warum, was für eine Höhe macht und wieso es so gewählt wurde. Hier fand ich auch einen hilfreiche Beschreibung als Zusammenfassung mit eine Pro und Contra, welche weiter unten zusammen gefaßt habe. 
Für jede Lösung und Höhe gibt es Argumente dafür und dagegen. Jeder entscheidet für sich, welche Gründe für ihm wichtig sind für feste oder höhenverstellbare Beine. Manchmal werden auch 3 Höhen gebraucht; für Zuhause, im Freundeskreis oder Club und noch bei Veranstaltungen, Events und Messen. Es gibt auch Anlagen bei 115 cm SOK, wie es eben gefällt.

Wir haben bei unseren Segmente höhenverstellbare Beine genommen, damit brauchen wir keine Ersatzbeine bzw. Umbauaktionen mit anschrauben von Verlängerungen. Dadurch können wir Zuhause stationär zwischen 90 und 130 cm aufbauen. Sollten wir mal auf Ausstellungen oder Events gehen wollen, können wir das auch tun und uns auf die Höhe vor Ort einstellen. Zuhause haben wir uns für 110 cm entschieden, damit kann im Sitzen gut gesehen werden und es passen auch noch von Auer die Euroboxen unter die Anlage. Sollte es uns nicht mehr gefallen, können wir die Höhe einfach umstellen auf was uns gefällt. 

Der Aufbau für die Beine am Segment ist bei uns eine Halterung für Beine mit 25 x 25 mm. Unsere Halterungen sind von Außen an der Modulaußenseite fixierbar mittels Akkuschrauber. Wir wollten eine einfache unkomplizierte Befestigung mit Zentralschraube, wo es nicht nötig ist, das Bauteil auf die Seite zu kippen um Beine einzustecken und auf der Innenseite mit Feststellschrauben herum zu fingern. Wir wollten auch keine Drehstellschrauben unten an den Beinen haben, um geringe Unebenheiten auszugleichen. 

Bild zur Halterung plus Erklärung folgt

Unsere Beine haben ein Raster im 10 cm Abstand und können in der Halterung nach NEM 900 die Unebenheiten vom Boden mit ± 2,5 cm ausgleichen. Die äußere Hülle der Stellbeine  ist ein gelochtes Stahlblechprofil 25 x 25 mm und in diesem Profil befindet sich ein verschiebbares Vierkant 23 x 23 mm aus Eiche. In diesem Holzprofil ist eine einzige Bohrung für den Sicherungsbolzen, der als selbsttätige Verriegelung mit dem Profil dient. 

Die gebrauchsfertigen Stahblechprofile mit Lochung und Sicherungsbolzen haben wir aus den Gerüstböcken von Deuba XXL. Da ein Gerüstbock mit 200 KG belastbar ist, kann pro Lochprofil dann als Bein mit 100 KG gerechnet werden. Bei 4 Beinen am Bauteil würde das 400 KG an Tragfähigkeit bedeuten. Dies wird aus unserer Sicht wohl nie erreicht werden und daher für unseren Zweck völlig ausreichend. Der innenliegende Holzstab macht die Höhe aus.
Das Holzprofil auch Eiche ist sehr Witterungsbeständig und daher gut geeignet. Denn was in Venedig und Amsterdam für die Pfahlgründungen gut gewesen ist, sollte auch bei uns ausreichen für schwankende Temperaturen und Feuchtigkeiten.

Bild zu Stellbein plus Erklärung folgt

Das Aufstellen ist relativ einfach. Das Bauteil quer über einen schmalen Tisch (Biertisch) oder Euroboxen legen, damit die Halterungen von unten zugänglich sind. Dann das zusammen geschobene Stellbein von unten in die Halterungen am Bauteil einschieben. Mit dem  Akkuschrauber von Außen die Zentralschraube der Halterung festziehen, damit die Profile mit Holzkern in der Halterung bleiben. Dann bei jedem Stellbein den Sicherungsbolzen herausziehen und das Vierkantholz auf die gewünschte Länge heraus lassen. Sicherungsbolzen in das Bein einstecken und Bauteil an die gewünschte Position bringen. 

Nun kann bei Bedarf von Außen die Zentralschraube mit dem Akkuschrauber leicht gelöst werden um das Bein insgesamt, nach NEM 900 etwas nach oben oder unten zu verschieben, falls es Unebenheiten am Fußboden geben sollte. Jetzt kann dieses Bauteil an das nächste stehende Bauteil mittels Zentrierbolzen angefügt werden. Die Spannverschlüsse werden an den Außenseiten verschlossen. Schon steht das Bauteil fixiert und ausgerichtet am nächsten Bauteil dran. Dort wo es sein soll und damit passen auch die Schienenübergänge.

Bild zu Zentralschraube plus Erklärung folgt




Argumente der Vor- und Nachteile zu unterschiedlichen Höhen ;


SOK unter 100 cm

Vorteile

  • Bei Dachschrägen, Nutzung der maximale Stellfläche
  • Im Sitzen zu bedienen

Nachteile

  • Im Stehen sehr unkomfortabel
  • Inkompatibel mit Standard-Modulhöhen (oder Einbau höhenverstellbare Beine)


SOK mit 100 cm

Vorteile

  • Kinder und Rollstuhlfahrer können gut zusehen
  • Kleine Menschen und Kinder können die Module gut bedienen
  • Alles im Überblick und im Sitzen zu bedienen
  • Bei Dachschrägen, gute Nutzung der Stellfläche
  • Standardhöhe bei Module nach NEM 961 D, teilweise weit verbreitet

Nachteile

  • Schwer drunter durch zu tauchen
  • Größere Menschen müssen sich für die Bedienung bücken.
  • Um Details zu betrachten muss man sich bücken
  • Vogelperspektive wird von vielen als unvorteilhaft gesehen



SOK mit 110 cm

Vorteile

  • Kinder und Rollstuhlfahrer können gucken.
  • Für alle Körpergrößen gut zu bedienen.
  • Zur Betrachtung von Details muss man sich nicht ganz so weit bücken.
  • Guter Kompromiss (in Benelux und Norden gibt es mehr mit 110 cm)
  • Modulanlagen wie SG Bachbahn-Pfalz des EMK mit über 67 Meter an Strecke
  • Alles im Überblick und im Sitzen zu bedienen

Nachteile

  • Kompromisshöhe passt nicht zu verbreiteten Höhen von FREMO und NEM
  • Außer es sind höhenverstellbare Beine eingebaut
  • Auch ein Rampenstück kann den Übergang auf 130 cm machen



SOK mit 120 cm


Vorteile

  • Liegt einfach dazwischen
  • Im Stehen aus der Vogelperspektive zu bedienen
  • Geht gerade um unter die Anlage hindurch zu tauchen

Nachteile

  • Zu hoch beim sitzen und zu niedrig beim stehen
  • Kompromisshöhe passt nicht zu verbreiteten Modulhöhen 
  • Außer es sind höhenverstellbare Beine eingebaut



SOK mit 130 cm


Vorteile

  • Angenehmer Blickwinkel beim stehen, nicht viel Vogelperspektive
  • Details wahrnehmbar ohne Bücken
  • Einfacher unter die Anlage hindurch zu tauchen
  • Standardhöhe für Module bei FREMO und NEM 961 D, dadurch große Verbreitung

Nachteile

  • Für Rollstuhlfahrer und Sitzende nichts von unten zu sehen
  • Für Kinder nur auf Kisten als Erhöhung, partiell einsehbar
  • Bei Dachschrägen, viel weniger Stellfläche
  • Kleinere Menschen haben Schwierigkeiten bei der Bedienung (z.B Kuppeln)
  • Breitere Module nur schwer zu bedienen 
  • Gefahr durch Beschädigung beim Überbeugen größer

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